Snoqualmie bis Whitepass (26.07. – 01.08.)

Wir checken zum spätest möglichen Zeitpunkt aus und laufen wieder rüber zum Food Truck, wo wir einen leckeren Bagel zum Frühstück bestellen. Extrawünsche werden von der Bedienung gerne entgegengenommen. Wir werden fast darum gebeten, unsere Wünsche zu äußern. Und wir werden nicht enttäuscht. Es ist so nett, dass wir er erst 12:45 Uhr zu Wanderung aufbrechen.

Am Mirror Lake angekommen, bleibt uns nur eine halbe Stunde, den Sonnenuntergang zu genießen. Eine sehr schöne Stimmung legt sich über den See.

Leider müssen wir gleich im Anschluss auf die Chemiekeule, die wir uns noch an der Tanke aufgrund der letzten Erfahrungen gekauft hatten, zurückgreifen. Die Mücken greifen wieder an. Wir sind gewappnet. Allerdings hatten wir uns von dem Zeug etwas mehr versprochen. Es bleibt aber erträglich.

Nach einer ruhigen Nacht wachen wir mit leichtem Geprassel auf dem Zeltdach auf.

Zum Glück hält der Regen nur ein paar Stunden an so dass wir bald unsere Regenklamotten ausziehen und unsere Sachen trocknen können. Leider wandern wir einen weniger schönen Abschnitt des PCT. Wir passieren viele Stromtrassen und Schotterpisten.

Der nächste Lagerplatz ist dann auch auf einem ehemaligen Wirtschaftsweg. Dort treffen wir andere Hiker, weil sich hier eine der wenigen Wasserquellen befindet. Von einem bekommen wir den Tipp, dass man etwas weiter am Wegesrand Walderdbeeren finden kann. Nachdem das Zeltaufgebaut ist, laufe ich los, um welche für das Frühstücksmüsli zu pflücken. Eine willkommene Abwechslung bzw. Ergänzung im Speiseplan.

Nach dem Frühstück steht eine Strecke von 12 Meilen ohne Wasserstelle vor uns. Entsprechend betanken wir unsere Behälter und laufen los. Schwerer Rucksack. Wir passieren hier und da verbrannte Waldflächen. Und dann schauen wir auch noch diverse Hänge, die von Kahlschlag gezeichnet sind. Nicht schön. Anders als zuvor gibt es hier große Flächen jungen Waldes. Alles wieder aufgeforstet.

Wir kommen spät am nächsten Lagerplatz an. Netterweise haben uns zwei Hiker, die wir am letzten Lagerplatz getroffen hatten, einen Zeltplatz für das „German Couple“ freigehalten. Sie könne ja nicht wissen, dass wir nicht zusammen sind. Wir schmunzeln und lassen das so stehen.

Die verbrannten Flächen vom letzten Tag waren nichts gegen das, was uns heute blüht. Nach spätem Aufbruch laufen wir gefühlt den ganzen Tag durch Mordor. Stundenlang nur schwarze Baumleichen.

Die nächste Übernachtungsmöglichkeit liegt dann auch auf einer grünen Insel im Waldbrandgebiet. Der Platz ist leider sehr Exponiert und wir haben eine sehr windige und laute Nacht. Der Nachteil eines so leichten Zeltes ist, dass es zwar stabil steht aber doch sehr flatterig ist.

Wir lassen das Waldbrandgebiet hinter uns, die Landschaft wird wieder natürlicher, Kahlschläge gibt es auch keine mehr. Auf dem Weg kommen wir an einem Blockhaus vorbei. Hier steht eine fast leere Flasche Whisky. Jeder darf sich bedienen. Fusel aus einer Plastikflasche. Trotzdem. Auch wenn es früh ist, genehmige ich mir einen kleinen Schluck aus meiner Blechtasse. Frauke verzichtet.

Und dann wieder. An unserem nächsten Lagerplatz am Sheep Lake, wird mich nach einem späteren und Müsliriegel wieder schlecht. Das ist doch alles zum kotzen! Wieder überlegen wir warum. Wilde Theorien.

Frauke wäscht ihre Wäsche am See während ich nur daliege. Für mich gibt es heute keinen Kartoffelbrei mit den Wieder Würstchen aus der Hikerbox.

Auch dieses Mal ist schon am nächsten Tag alles kein Problem mehr. Ich habe Hunger und ich kann wieder frühstücken. Ein Kolibri begrüßt uns zum Frühstück. Alles wird gut.

Auf dem weiteren Weg kommen uns Tagestouristen entgegen, die vom nahegelegenen Wanderparkplatz kommen. Das nervt etwas. Dennoch ergreife ich gerne die Gelegenheit das Plumpsklo am Parkplatz zu nutzen. Das spart mir heute ein Loch zu graben. Und Frauke freut sich den Müllbeutel, den wir seit tagen mit uns schleppen, loszuwerden.

Wir kämpfen uns an den Touristengruppen vorbei und erreichen am abend einen schönen Lagerplatz am See. Leider gibt es wieder viele Mücken, die uns abhalten, die letzten Sonnenstrahlen auf der Wiese liegend zu genießen.

Am nächsten morgen Aufbruch bereits um 6:30 Uhr, um zeitig am Highway zu sein. Wir laufen sehr zügig. Ich bin etwas unkonzentriert und stolpere über einen Stein und lege mich hin. Zum Glück rolle ich über rechte Seite, so dass meine Kamera nichts abbekommt. Glück gehabt. Nichts aufgeschürft. Dennoch, Knie und Ellbogen schmerzen. Weitergeht´s. Um 15:30 Uhr und nach 17 Meilen erreichen wir die Tankstelle am White Pass. Von hier wollen wir nach Packwood trampen. Zuvor genehmigen wir uns eine Büchse Bier.

Wir wollen gerade aufbrechen, als eine Auto an uns vorbeirollt. Der Fahrer hält an und bietet uns an, uns mitzunehmen. Wir nehmen dankbar an und können wenig später im Packwood Inn einchecken.

Nach eine Dusche laufen wir zur örtlichen Brauerei, wo wir es einen Rabatt für PCT Hiker gibt. Danach Abendessen im Blue Saloon. Es gibt Burger.

1 thought on “Snoqualmie bis Whitepass (26.07. – 01.08.)

  1. Moin,
    Das hoert sich doch alles super an. Bischen weniger reiern waere nicht schlecht;)
    Weiterhin alles gute und komm gesund zurueck.
    Gruss
    Carsten

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